Mein Auslandsjahr neigt sich langsam dem Ende zu. Es sind nicht mal mehr 3 Wochen bis ich die USA verlasse und ins Flugzeug steige um in die Schweiz zurückzukehren.
Besonders in den letzten zwei Monaten ging die Zeit unglaublich schnell vorbei. Ich hätte nie gedacht, dass in einem Jahr so viel passieren kann. Menschen die vor 10 Monaten noch völlig fremd waren sind jetzt Freunde oder Familie und ich habe das Gefühl sie schon ewig zu kennen.
Es ist komisch darüber nachzudenken wieder in mein "normales" Leben zurückzukehren. Ich habe das Gefühl gar nicht mehr zu wissen wie mein Leben in der Schweiz war.
Viele sagen, dass ein Auslandsjahr bittersüss ist. Ich stimme da definitiv zu. Man macht viele Erfahrungen, lernt neue Leute und Lebensweisen kennen, und erlebt unglaublich viel. Der Haken an der Sache ist, dass man nach einem Jahr alles zurücklassen muss.
Auch wenn ich irgendwann in die USA zurückkomme wird es nicht so sein wie es jetzt ist. Meine Freunde werden im College sein, möglicherweise im ganzen Land verstreut. High School wird Geschichte sein.
Ich dachte es wird Zeit mein Stimmungsbarometer von den letzten 10 Monaten mit euch zu teilen:
Ich konnte es kaum erwarten endlich ins Flugzeug zu steigen und mein Abenteuer zu beginnen. In den ersten zwei Wochen sank die Aufregung ein wenig. Alles war anders, ich kannte niemanden und musste mich erstmal an die neue Situation gewöhnen. Das Familienleben war ganz anders als ich es mir von zu Hause gewohnt war, alle sprachen Englisch, das Schulsystem war das komplette Gegenteil von der Schweiz, und die Landschaft ähnelte der meiner Heimat auch nicht wirklich.
Als ich mich hier eingelebt habe blieb die Stimmung für eine Weile gleich. Ich hatte das Gefühl, dass alles gut läuft und ich den Kultur-Schock überwunden hatte. Ich hatte Spass neue Sachen zu entdecken. Ende November kam ein Nach-Kultur-Schock, wie ich es nennen würde. Ich kam mit all den Unterschieden nicht mehr so klar und richtige Freunde hatte ich auch noch nicht gefunden.
Als die Basketball Saison so richtig anfing, war ich immer beschäftigt und es wurde besser. Ich liebe die Weihnachtszeit und hatte keine Probleme mit Heimweh, so wie viele andere Austauschschüler.
Die zweite Down-Phase erlebte ich nach Basketball. Ich hatte keine Beschäftigung mehr und alles was anders als in der Schweiz ablief, hat mich aufgeregt. Ich war eigentlich bereit nach Hause zu gehen. Hawaii kam genau richtig. Nach einer kleinen Auszeit und dem Start der Track Saison ging es wieder bergauf.
Ich habe nochmal ganz viele neue Leute kennengelernt und hatte Spass an Track.
Die zweite Hälfte meines Auslandsjahres war definitiv besser.
Nachdem die Schule fertig war senkt sich die Stimmungskurve nochmal ein kleines bisschen. Viel Freizeit führt eben meistens auch zu Langeweile.
Für die letzten paar Wochen war ich immer 60% froh nach Hause zu gehen und 40% nicht. Jetzt freue ich mich aber 70% auf zu Hause und 30% nicht so.
Ich kann es kaum erwarten zurückzufliegen, meine Familie und Freunde wieder zu sehen, und ihnen von meine Erlebnissen berichten. Gleichzeitig bin ich aber auch ein bisschen "anxious" was sich alles verändert hat in dem Jahr und ob sie denken, dass ich mich verändert habe.
Bis dann,
Michelle
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