Freitag, 30. Dezember 2016

Heimweh

Hello,

Manche fragen sich vielleicht ob es denn schon Momente gab in denen ich Heimweh hatte oder ob ich meine Familie, besonders jetzt über die Feiertage, vermisse. Vor dem Austauschjahr und auch bei der ersten Orientation hier wurde uns erzählt, dass Heimweh ganz normal ist. Manche Menschen sind davon stärker betroffen, andere gar nicht. Ich habe gehört, dass es eben gerade in der Weihnachtszeit besonders schlimm werden könnte.
Die Definition von „Heimweh“ ist folgende:


Wenn ich mir diese Definition durchlese, kann ich sagen, dass ich echt noch nie richtiges Heimweh hatte. Ich glaube nämlich, dass es einen Unterschied zwischen „Vermissen“ und „Heimweh“ gibt. Ich hatte noch nie das Gefühl, dass ich jetzt sofort nach Hause möchte. Mir gefällt es hier nach wie vor sehr gut. Klar vermisse ich manchmal Dinge von Zuhause oder denke mir „Das würde in der Schweiz, in der Schule, oder in der Familie jetzt anders laufen.“ ABER der Sinn eines Auslandsjahres liegt ja auch darin eine neue Kultur und Lebensweise kennenzulernen. Manche Dinge muss man einfach lernen zu akzeptieren und versuchen das Beste daraus zu machen. Bei mir hat das bestens geklappt.
Die "schlimmste" Zeit bis jetzt waren wahrscheinlich die ersten zwei Wochen, weil einfach alles anders, neu und ungewohnt war. In der Weihnachtszeit hatte ich jetzt auch nicht das Gefühl meine Familie mehr als sonst zu vermissen. Denkt jetzt bitte nicht ich sei ein schlechter Mensch oder so. Aber mit dem ganzen WhatsApp, Skype, FaceTime, Snapchat, etc. bleibt man halt irgendwie immer mit der Familie und mit seinen Freunden verbunden. Klar ist es nicht dasselbe, aber ich weiss auch, dass das Austauschjahr begrenzt ist, und ich sie alle bald wiedersehen werde.
Ich kann die Leute, die Heimweh haben schon irgendwie verstehen. Ich bin aber froh, nicht davon betroffen zu sein, denn du bist nur einmal hier und wirst wahrscheinlich nie wieder die Möglichkeit dazu haben unter solchen Umständen im Ausland zu leben. Heimweh wäre deshalb nicht wirklich vorteilhaft. Es würde dich nur davon abhalten die Zeit hier zu geniessen. 

Dieser Eintrag wird wohl der letzte sein in diesem Jahr. 2016 neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Es ist unfassbar wie schnell wieder ein Jahr um ist. Ich finde 2016 war toll und ich bin froh und dankbar für alles was ich in diesem Jahr erlebt habe. Ich freue mich aber auch schon auf 2017. Es gibt bereits einige Pläne... Ich halte euch sicher auf dem Laufenden und werde euch von allen Erlebnissen berichten.
Vorsätze nehme ich mir, wie immer, keine. Das regelmässige Bloggen läuft meiner Meinung nach eigentlich ziemlich gut, und ich bin zuversichtlich, dass es so weitergeht. 

Ich wünsche euch einen guten Rutsch sowie ein fröhliches und erfolgreiches 2017,
Michelle

Dienstag, 27. Dezember 2016

Christmas

Hey zusammen,

Nun ist Weihnachten schon vorbei. Ich kann es kaum glauben. Das war eines der Dinge, auf die ich mich in meinem Auslandsjahr am meisten gefreut habe. Es war grossartig.
Den 24. Dezember habe ich bei den Grosseltern, Kate & Pinja verbracht. Wir haben Weihnachtskekse verziert, Spiele gespielt und uns einen Weihnachtsfilm angeschaut. Am Abend (so gegen 9 Uhr) sind wir zur Kirche gegangen. Vor und während der Mitternachtsmesse hat der Chor gesungen. Der Gottesdienst selber war eigentlich ziemlich normal. Also wir waren in einer katholischen Kirche und ich weiss halt wie eine Messe dort abläuft. Der einzige Unterschied, den ich bemerkt habe war, dass keine Mädchen ministriert haben und dass man bei der Kommunion nebst der Hostie auch einen Schluck aus dem Kelch bekommen hat. Ich bin danach wieder mit meiner Gastfamilie nach Hause gefahren.


International Christmas Cookies 


Am nächsten Morgen sind wir alle, noch in unseren Pyjamas, ins Wohnzimmer gegangen und los gings mit der Bescherung. Jeder hatte einen Haufen voller Geschenke zum Auspacken und einen Stocking gefüllt mit Süssigkeiten. Das witzige an der Amerikanischen Weihnacht ist, dass man Geschenke von der Familie bekommt, aber auch welche von Santa. Ich komme aber immer noch nicht damit klar, wie viele Geschenke sich unter einem Amerikanischen Weihnachtsbaum befinden. Die Leute hier übertreiben masslos.
Jedenfalls haben wir nach dem Auspacken der Geschenke gefrühstückt und uns fertig gemacht für Weihnachtsfest #2. Meine Gastfamilie und ich sind zu den Grosseltern gefahren, wo die ganze Familie versammelt war.
Genau wie an Thanksgiving hat Grandpap ein Gebet gesprochen und dann gab es Essen. Wir hatten Finnisches Milchreis (oder so ähnlich) mit einer versteckten Mandel. Wer die Mandel findet hat einen Wunsch frei... Ausserdem hatten wir Nachos, Cracker mit Frischkäsedip, eine Gemüseplatte, Ham, usw. Es waren mehr Snacks als ein richtiges Essen. Und wie sollte es anders sein. Es gab natürlich wieder ein Dessertbuffet. 
Nach der Verpflegung mussten alle Kinder helfen die Geschenke auszuteilen. Wieder hatte jeder seinen Haufen. Dieses Mal gingen wir aber von Person zu Person und alle haben zugeschaut wenn einer sein Geschenk ausgepackt hat. Bei über 15 Personen war es kein Wunder, dass diese Prozedur 2 Stunden lang andauerte. Auch die Grosseltern (oder besser gesagt Santa) hatten für jeden einen Stocking bereit.
Später haben ein paar von uns Poker gespielt, was ziemlich lustig war.
So gegen 7 Uhr fuhren wir ins Kino. Der Plan war „Rogue One“ zu sehen, aber die Tickets waren bereist ausverkauft. So kauften wir halt Tickets für die spätere Vorstellung. Um die Zeit zu überbrücken und nicht wieder nach Hause fahren zu müssen, haben wir uns dazu entschlossen „Moana“ anzuschauen. Das war ein richtig guter Film. Auch der neue Star Wars war nicht schlecht.
Also abschliessend kann ich sagen, dass ich eine super duper Weihnachten in den USA hatte.

Santa's leftovers


Hostfamily
Pinja & Kate 
Grams & Grandpap


Bis dann,
Michelle

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Winter Update

Hello,

Weihnachten liegt vor der Tür und es hat bereits das erste Mal geschneit. Ich hoffe so sehr, dass ich nach langer Zeit wieder einmal eine weisse Weihnacht erleben kann. In letzter Zeit war es hier sooo unglaublich kalt, dass sogar ein paar Mal die Schule später angefangen hat. Mit kalt meine ich übrigens auch kalt. Ich glaube nicht dass ich schonmal über mehrere Tage lang -20°C hatte...
Unseren Weihnachtsbaum haben wir schon seit Thanksgiving. Das war wortwörtlich der Startschuss für die Vorweihnachtszeit. Nach Thanksgiving laufen im Radio die ganze Zeit Weihnachtslieder und im Fernseher werden auch andauernd Weihnachtsfilme gezeigt. Ich wünschte den Hallmark Channel würde es in der Schweiz geben...
Ich liebe Weihnachten über alles und bin schon extrem gespannt wie die Feier hier in Amerika verlaufen wird.
In der Schule haben wir in Culinary Gingerbreadhouses gemacht. Selbstverständlich haben wir den Lebkuchen und das Icing selber hergestellt, das Häuschen zusammengesetzt und zum Schluss verziert. Das ganze war ein Contest wo Schüler und Lehrer für das schönste Haus abstimmen konnten. Erstaunlicherweise hat meine Gruppe sogar gewonnen.


Am Sonntag nach dem St. Nikolaus Tag habe ich für meine Gastfamilie das typische Abendessen gemacht, welches normalerweise bei mir Zuhause am 6. Dezember aufgetischt wird. Dazu gehörten natürlich Grittibänze, Mandarinen, Erdnüsse, Schokoladentaler und eigentlich Lebkuchen. Diese musste ich jedoch durch Gingerbreadcookies ersetzen, da das Rezept meiner Grossmutter zu aufwändig gewesen wäre. Am selben Tag hatte es das erste Mal so viel geschneit, dass wir Schneeschaufeln mussten. Das hat eigentlich noch ziemlich Spass gemacht. Anschliessend habe ich mit meinem kleinen Gastbruder einen Schneemann gebaut. Ich finde, das muss einfach jedes Jahr sein.





In der letzten Zeit war ich wirklich sehr beschäftigt und hatte immer etwas zu tun. Nach dem Seattle Trip musste ich einiges für die Schule nachholen. Ausserdem hatten wir in den letzten Wochen dreimal die Woche ein Basketballgame. Das heisst nach der Schule fuhren wir mit dem Bus zum Game und kamen erst spät abends wieder nach Hause. An allen anderen Tagen hatte ich natürlich Training und wenn ich nach Hause kam war schon Zeit fürs Abendessen. Auch an den Wochenenden hatten wir praktisch immer etwas los. Ich muss sagen, das war schon eine etwas stressige Zeit.
Zudem hatten wir diese Woche (Mo-Mi) Finals. Das heisst, in jedem Fach gab es eine Prüfung über mehr oder weniger den ganzen Stoff, den wir im ersten Semester durchgenommen haben. Die Note dieser Prüfung macht 20% von der Semesternote aus. Das war glaube ich das erste Mal, dass ich wirklich ernsthaft für die High School lernen musste. Naja, im Nachhinein waren die Prüfungen dann nicht so schlimm wie erwartet.
Zu dem ganzen Schulstress kommt natürlich noch der altbekannte Weihnachtsstress. Findet mal Weihnachtsgeschenke für 12 Personen plus Wichtelgeschenke... 
Jedenfalls wird es nun hoffentlich wieder etwas ruhiger zu und her gehen, immerhin haben wir seit heute Weihnachtsferien.
In all dem Tumult habe ich gar nicht wirklich realisiert, dass Weihnachten schon sooo nah ist. Um genau zu sein ist es in drei Tagen bereits soweit!! Heute morgen habe ich noch die letzten Geschenke besorgt. Ich würde sagen jetzt bin ich bereit für die grosse Feier. 


Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten und erholsame Festtage,
Michelle

Montag, 19. Dezember 2016

Chicago

Hey zusammen,

Jap. Schon wieder gibt es einen Eintrag in dem ich euch von einer Reise erzähle. Ein Teil meiner Gastfamilie, Kate, Pinja & ich waren dieses Wochenende in Chicago. Wir sind am Samstagmittag losgefahren. Eigentlich war geplant, dass wir nach meinem Basketball Game aufbrechen. Dieses wurde jedoch kurzerhand abgesagt, weil die Strassen anscheinend zu schlecht waren.
Die Fahrt dauerte gute 2 Stunden. In Chicago angekommen haben wir erstmal im Hotel eingecheckt. Ich war vom Aussehen des Hotels begeistert. Zwar waren wir drei Mädchen und nur zwei Betten, aber das hat wunderbar geklappt.
Nach dem Zimmerbezug sind wir ein wenig in der Stadt herum spaziert. Auf dem Christkindlmarkt gab es allerlei Sachen aus Deutschland. Wir sind beim Trump Tower vorbeigelaufen und haben Fotos vor der berühmten Bean gemacht. Es war sehr kalt draussen (um die -20°C), darum gingen wir in eine Mall, um uns ein bisschen aufzuwärmen. Zum Abendessen hatten wir natürlich die bekannte Chicago Pizza. Sie war zwar gut, aber ich finde die normale Pizza immer noch besser.
Nach dem Essen gingen wir noch im Hotel eigenen Pool baden.
Am nächsten Morgen hatten wir Donuts zum Frühstück. Ich hatte den wahrscheinlich besten Donut ever. Danach haben wir uns aufgeteilt. Mein Gastvater, Kate, Pinja & ich sind auf den Hancock Tower gegangen um Chicago noch aus einer anderen Sicht zu betrachten. Der Ausblick war unglaublich. Anschliessend waren wir im Kunstmuseum (The Art Institute of Chicago). Normalerweise bin ich nicht ein grosser Museum-Fan, aber ich war positiv überrascht. Es gab tausende Bilder und Skulpturen von Künstlern wie Claude Monet, Pablo Picasso, Vincent Van Gogh, etc. zu betrachten.
Danach hiess es schon wieder Auf Wiedersehen sagen. Auf der Rückfahrt hielten wir bei Stake’n Shake an. Das war nun mein zweites Mal dort und ich finde das Essen und die Milkshakes superlecker.
Es war ein tolles Wochenende, aber zwei Tage reichen definitiv nicht um diese Riesenstadt zu erkunden.

Unsere Hotel Lobby


Christkindlmarkt


The Bean


Aussicht vom Hancock Tower









Bis bald,
Michelle 

Montag, 12. Dezember 2016

Seattle

Hallihallo,

Letzte Woche war ich mit meinem Gastvater in Seattle.
Am Donnerstag sind wir um 4.00 Uhr morgens Richtung Flughafen Chicago losgefahren.
Unser Flug ging um 8.00 Uhr los und dauerte knappe 4h. In Seattle angekommen holten wir unser Mietauto ab und fuhren zum Hotel, welches ziemlich nahe beim Stadtzentrum lag. Dann trafen wir einen guten Freund von meinem Gastvater, der für den gesamten Trip zu unserem persönlichen Stadtführer wurde. Schon nach dem ersten Tag hatten wir praktisch das ganze Touristen-Programm durchgemacht. Wir waren auf dem Pike Place Market, wo die Verkäufer den Fisch in die Luft werfen, sind zum allerersten Starbucks gegangen, haben das Amazon Headquarter gesehen, waren in der Public Library, im MoPOP und standen neben der Space Needle (wir sind nie hinaufgefahren).
Am nächsten Tag waren wir am Hafen und sind mit der Fähre nach Bainbridge Island gefahren. Das ist eine kleinere Insel mit vielen verschiedenen herzigen Lädelchen.
An einem anderen Tag waren wir beim bekannten Aussichtspunkt im Kerry Park, wo man, wenn es schön ist, die Skyline und den Mt. Rainier sehen kann. Als wir dort waren, war es aber leider zu bewölkt. Ausserdem waren wir bei den Locks und konnten sehen wie die Schiffe vom unteren Wasserlevel auf das obere gebracht werden. Zudem liefen wir am Strand entlang. Der Wind nahe am Wasser hat ziemlich stark und kalt geweht. Am Montag waren wir kurz in der Mall und hatten anschliessend einen Termin mit einem mehr oder weniger berühmten Fotografen, der uns sein Atelier gezeigt hat. Das war ziemlich interessant. Am letzten Tag (Dienstag), auf dem Weg zum Flughafen, liess sich dann Mt. Rainier doch noch blicken. Ein schönes Abschiedsgeschenk. Wir kamen erst um 23.30 Uhr Zuhause an und am nächsten Tag musste ich natürlich wieder in die Schule. Da ich vier Schultage verpasst habe musste ich noch ziemlich viel nachholen und deswegen kommt der Blogeintrag erst heute. (Also eigentlich habe ich immer noch einiges zu tun, aber irgendwann muss ja wieder ein Blogeintrag von mir erscheinen 😉)




Erster Starbucks 

Public Library 
Fensterputzer in der Bibliothek
MoPOP 
Space Needle
Aussicht vom Kerry Park

Bei den Locks


Mt. Rainier (Foto aus dem Auto)

Auf keinen Fall durfte die tägliche Visite in einem Coffeeshop fehlen. Ich war geflasht wie viele Kaffees es in Seattle gibt. Mein Gastvater und ich haben während unserer Reise alle Starbucks gezählt, denen wir begegnet sind. Am Ende kamen wir auf 27 Stück. Wir beide hätten eigentlich mit mehr gerechnet, aber 27 ist eigentlich schon eine ganze Menge. Seattle hat mir sehr gut gefallen. Besonders mochte ich die Kombination von den hohen Gebäuden, dem Wasser, den Tannenbäumen und den Bergen. Seattle achtet sehr auf Recycling. In der Stadt bekommt man in jedem Laden ausschliesslich Papiertüten, keine Plastiktaschen. Das finde ich sehr gut. Zudem ist das Essen frischer und man sieht weniger Fastfood-Ketten, aber das ist glaube ich normal für Küstenregionen in den USA. Was mir auch gut gefallen hat waren die Lichter. Alles war beleuchtet und weihnachtlich dekoriert.

Bis dann,
Michelle