Sonntag, 27. November 2016

Thanksgiving

Hallo meine Lieben,

Letzte Woche hatte ich nur Montag und Dienstag Schule. Am Donnerstag war nämlich Thanksgiving (Erntedankfest). An diesem nationalen Feiertag kommt meistens die ganze Familie zusammen und es wird sehr viel gegessen. Das uns wohl bekannteste Gericht ist der gefüllte Truthahn.
Mein Thanksgiving war so, dass ich mit meiner Gastfamilie zu den Eltern meines Gastvaters gefahren bin um zusammen den Tag zu zelebrieren. Nebst meiner Gastfamilie, den Grosseltern, Pinja und Kate, war auch noch der Onkel und die Uroma anwesend. Vor dem Essen hat Grandpap eine Art Gebet gesprochen und gesagt wofür er dankbar ist. Alle anderen durften auch Sachen sagen wenn sie wollten. 
Es gab ganz viele verschiedene Gerichte: Kartoffelstock, Truthahn, Stuffing (Füllung vom Truthahn), Bohnenauflauf, BBQ Bohnen, Süsskartoffelauflauf, eine Art Obstsalat und Brötchen. Das war natürlich viel zu viel. Wahrscheinlich haben wir noch nächste Woche Resten. Das Essen hat mir eigentlich ganz gut geschmeckt, aber das Dessert hat wie immer alles getopt. Mein Hostdad macht einfach die besten Pies. Es gab es verschiedene Kuchen (typisch für Thanksgiving ist Pumpkin Pie) und Pumpkin Cheesecake. 
Danach haben wir, wie beim letzten Familientreffen, Spiele gespielt.
Am Abend ist meine Gastfamilie dann ohne mich nach Hause gefahren. Ich bin bei den Grosseltern und den beiden Austauschschülerinnen geblieben und habe dort übernachtete. Das war mein erstes Sleepover in Amerika. Den Abend gaben wir mit Monopoly spielen verbracht.
Am nächsten Tag war Black Friday. Die hardcore Leute, die einen speziellen Deal in Aussicht haben, gehen natürlich, wie man es vom „richtigen“ Black Friday kennt, Nachts um 4.00 Uhr shoppen, stehen stundenlang vor dem Laden bis er öffnet und prügeln sich um die letzten vorhandenen Artikel. Ich habe es nicht so krass erlebt. Gottseidank?!
Wir haben ausgeschlafen und sind erst nach dem Frühstück so gegen 11.00 Uhr losgegangen. Ich hatte schon das Gefühl, dass mehr Leute als sonst in der Mall waren, aber so schlimm war es nicht. Einige Läden hatten tatsächlich ziemlich gute Deals und ich habe es ein bisschen bereut, dass ich meine Wintersachen schon vorher gekauft habe. Einmal standen wir für über eine halbe Stunde in der Schlange. Die Leute standen bis ans andere Ende vom Laden an. Das war verrückt.
Am Abend wurde ich wieder zurückgebracht. Wir feierten den Geburtstag meines kleinen Gastbruders. Er wird am Mittwoch 5 Jahre alt.

Bis bald,
Michelle










Freitag, 18. November 2016

Wahlen 2016

Hallöchen,

Die Wahlen um den US-Präsidenten waren schon immer ein Ereignis, das die ganze Welt interessiert hat. Aber warum ist es nicht so ein grosses Ding, wenn z.B. Australien einen neuen Präsidenten wählt?
Nun... Die USA ist wohl das mächtigste und stärkste Land auf der ganzen Welt und demnach ist der US-Präsident einer der mächtigsten Menschen.
Dieses Jahr war der ganze Trubel noch grösser. Sollte zum ersten Mal eine Frau Präsidentin werden, oder einer, der gar nicht aus dem politischen Bereich kommt.
In „Government“ haben wir uns über die Debatten unterhalten, haben die Wahlkampfvideos analysiert und die Standpunkte der Kandidaten bei Themen wie Abtreibung, Immigration, Kriminalität, und Bildung aufgelistet.
Es werden immer Vorhersagen gemacht. Von den meisten Staaten kann man anhand von früheren Wahlergebnissen sagen, ob sie eher demokratisch oder republikanisch abstimmen. Dann gibt es aber auch sogenannte „Swing States“. Bei denen ist es eher unsicher, welche Partei gewinnen wird und das sind meistens auch die Staaten, auf die es schlussendlich ankommt. Dieses Jahr deuteten die Prognosen eigentlich daraufhin, dass Hillary Clinton gewinnen wird. Deshalb war es umso schockierender, dass Donald Trump gewonnen hat. Viele Nicht-Amerikaner können nicht so ganz verstehen, warum Clinton verloren hat. Immerhin hatte sie die meisten Volksstimmen.
Das US-Wahlsystem ist ziemlich kompliziert und ich habe nicht wirklich eine Ahnung davon, deshalb gehen wir da jetzt besser nicht genauer darauf ein.
Der ganze Wahlkampf war ziemlich intensiv und die Amerikaner sind, glaube ich, alle froh, dass es nun vorbei ist. In den letzten Wochen und Monaten vor der Wahl war jeden Tag etwas Neues über die Kandidaten in den News zu lesen und praktisch immer waren es negative Dinge. Auch die Wahlkampfvideos waren negativ. Die Kandidaten sollten doch eigentlich für sich Werbung machen und den Leuten erklären, warum gerade sie ihre Stimme verdient haben. Vielmehr haben sie aber ihren Gegner schlechtgemacht und erzählt warum die Leute ihn nicht wählen sollten.



Im Alltag konnte man anhand von Täfelchen in den Vorgärten erkennen, dass die Wahlen bevorstehen. Leute liefen mit T-Shirts und Hüten herum, auf denen stand welchen Kandidaten sie unterstützen.
Was ich von vielen Leuten gehört habe ist, dass sie eher gegen jemanden wählen, als für jemanden. Die Einen oder Anderen haben mich auch gefragt, ob ich sie mitnehme, wenn ich in die Schweiz zurückkehre. (Also in dem Sinn, dass sie das Land verlassen wollen, je nachdem wer Präsident wird.)
Das Ergebnis kann ich mir nur so erklären, dass die Amerikaner eine Veränderung wollten. Mit Hillary Clinton wäre wohl vieles beim Alten geblieben. Sie hatte schon Erfahrung in diesem Business als First Lady und Secretary of State. Ich habe von Leuten gehört, dass sie Angst hätten eine Frau als Präsidentin zu haben. Sie würden sich davor fürchten, dass andere Länder die USA nicht mehr ernst nehmen würden.
Donald Trump ist eher ein „Aussenstehender“. Er möchte so einiges verändern. Noch weiss man nicht, ob seine Ideen eine positive oder negative Auswirkung auf das Land haben werden. Wir alle haben viel Schlechtes über ihn gehört und es ist wirklich etwas beängstigend, dass er nun einer der mächtigsten Menschen auf der Welt ist.
Es gibt momentan viele Proteste und Demonstrationen. Das Beste wäre aber wahrscheinlich, wenn man positiv in die Zukunft schaut und Trump eine Chance gibt. Ändern kann man jetzt sowieso nichts mehr.

Bis dann,
Michelle

Sonntag, 13. November 2016

Ereignisreiche Woche

Hey zusammen,

Diese Woche lief ziemlich viel. Ich weiss gar nicht wo ich überhaupt anfangen soll, deshalb erzähle ich euch wahrscheinlich am Besten von Tag zu Tag, was gerade so anstand.
Am Montag hatte ich wie üblich Basketball nach der Schule. Danach bin ich aber auch noch zu der Theater Probe gegangen. Diese Woche war eben auch Tech-Week für unser Theaterstück. Das bedeutet, jeden Tag Probe bis um 7.30 Uhr.
Ich weiss gar nicht ob ich das schon einmal erwähnt habe, dass ich beim Theater mitmache... Jedenfalls war ich das Dienstmädchen Hannah in „Little Women“ (nur eine ganz kleine Rolle).
Am Dienstag war, wie ihr alle ganz bestimmt wisst, „Election Day“. Amerika hat einen neuen Präsidenten gewählt. Im Fach „Government“ sind wir mit der Klasse wählen gegangen. Also natürlich konnten nur die 18-jährigen wählen.
Nach der Schule hatten wir ein Basketball away-game. Wir mussten ca. 1 Stunde fahren und das Komische, oder besser gesagt, für mich Ungewohnte war, dass es einen Zeitunterschied gab. An der Schule, wo das Spiel stattfand, war es eine Stunde früher. 
Und für alle Interessierten: Wir haben gewonnen.
Am Mittwoch war mein Geburtstag und es wurde offiziell bekannt gegeben, dass Donald Trump der neue US-Präsident wird. Für viele Leute war das ein ziemlicher Schock. Die meisten Vorhersagen deuteten eigentlich darauf hin, dass Hillary Clinton Präsidentin werden würde. Ich glaube ich werde noch einen separaten Beitrag zu dem ganzen Wahlzeugs machen.
Also, mein Geburtstag... Was soll ich gross sagen. Ich hatte überhaupt nicht das Gefühl, dass es mein Geburtstag war. Ich weiss nicht genau woran das lag. In der Schule wusste natürlich keiner, dass ich Geburtstag hatte. Ich wollte aber auch nicht einfach zu den Leuten hingehen und sagen: „Hey, weisst du was? Heute ist mein Geburtstag.“ Nach der Schule hatte ich Basketball Training und als ich nach Hause kam gab es Pizza (mein Lieblingsessen) und einen Geburtstagskuchen. Meine Gastfamilie hat für mich gesungen und ich habe das eine oder andere Geschenk bekommen. Das fand ich wirklich sehr nett. Meine Gastmutter hatte mich zuvor auch gefragt, wie ich denn normalerweise meinen Geburtstag feiere und ob ich irgendeinen Wunsch habe. Total süss.
Danke übrigens auch an alle Schweizer <3, die mir gratuliert haben, einen Brief oder sogar ein Päckli haben zukommen lassen. Ich habe mich sehr darüber gefreut und habe euch alle lieb.


Am Donnerstag war „dress rehearsal“ (Generalprobe) für das Theater und ich kam erst kurz vor 9.00 Uhr nach Hause. An diesem Tag haben die Leute vom Theater irgendwie herausgefunden, dass ich am Vortag Geburtstag hatte und haben mich die ganze Zeit gefragt warum ich ihnen denn nichts gesagt habe. Aber eben...


Am Freitag war „Veterans Day“. In der Schule hatten wir am Morgen ein spezielles Programm. Alle Kinder von der Elementary, Middle und High School versammelten sich in der Turnhalle um die geladenen Kriegsveteranen zu ehren. Es wurden Reden gehalten, der Chor hat gesungen und die Band hat gespielt.


Nach der Schule ging ich ins Basketball, musste dann aber früher gehen, da an diesem Abend unsere erste Theateraufführung war. Danach haben wir eine „After-Party“ veranstaltet. Es gab Pizza und wir haben Spiele gespielt.
Noch ganz nebenbei: An diesem Tag waren es 100 Tage, seitdem ich in Amerika angekommen bin. Irgendwie kommt mir das gar nicht so lange vor. Ich habe meinen Countdown für das Auslandsjahr 100 Tage vor Beginn gestartet und damals schien die Zeit überhaupt nicht zu vergehen.
Am Samstagnachmittag hatten wir ein home-game und wir haben erfreulicherweise gewonnen. Am Abend fand die zweite und letzte Theateraufführung statt. 

Seniors
Ich fand es etwas schade, dass an beiden Abenden kaum Leute kamen um die Show zu sehen. Das ganze wirkte ziemlich professionell auf mich. Das Stück bestand aus 3 Akten und dauerte knapp 2,5 Stunden. Die Schauspieler mussten alle Makeup tragen und hatten ein Mikrofon. Die Hauptfiguren hatten sogar mehrere Kostüme und die Kulisse sah top aus. 
Auch an diesem Abend gab es wieder eine „After-Show-Party“.

Bis dann,
Michelle

Montag, 7. November 2016

Semi-Formal

Hallilhallo,

Was ich ganz kurz erwähnen möchte... Am Freitag hatten wir einen 2-hour delay. Die Schule begann erst um 10.00 Uhr, weil es am Morgen Nebel hatte und die Schulbusse nicht fahren konnten. Könnt ihr das glauben?
Am Samstagnachmittag war unser erstes Home Game und das erste Spiel, das für die Meisterschaft zählt. Dieses Mal spielte auch das JV (Junior Varsity) Team, in dem übrigens ich bin. Ich war nur kurz auf dem Feld, was mir aber gar nichts ausmacht. Wir haben gegen die Schule gespielt, an der Kate und Pinja sind. Es ist eine grosse High School und sie sind ziemlich gut. Das JV Team hat verloren, das Varsity Team hat gewonnen. Es war wirklich ziemlich interessant mal ein Teil von sowas zu sein, eine ganz neue Erfahrung halt. Alle haben dasselbe an: Trikot, Trainingsanzug, Schuhe, Socken, etc. Das finde ich ziemlich toll.
Abends fand dann der Semi-Formal Dance statt. Das ist wahrscheinlich ein kleiner Trost für die Schüler, da wir keinen Homecoming Dance hatten. Der Semi-Formal ist weniger formell als Prom. Das bedeutet man kann z.B. auch ein kurzes Kleid anziehen (für Prom ist es üblich ein langes Kleid zu tragen) und man stylt sich weniger auf. Ausserdem braucht man nicht unbedingt ein Date.  Ich habe mich mit zwei Freundinnen verabredet. Vor dem Dance haben wir Fotos gemacht und sind Essen gegangen. Der Tanz fand in der Elementary Gym statt und dauerte von 8.00 Uhr bis 10.30 Uhr. Wir haben dort auf andere Freunde getroffen und den Abend mit ihnen verbracht. Es gab Getränke und Cookies und man konnte auch Fotos machen lassen. Wir hatten ziemlich viel Spass, muss man sagen.

Bis bald,
Michelle










Dienstag, 1. November 2016

Halloween

Hello,

Gestern war Halloween, die Nacht in der die Welt der Lebenden und die Welt der Toten zusammenkommt.
Nach der Schule hatte ich Basketball Practice bis 5.30 Uhr. Meine Gastmutter holte mich von der Schule ab. Dann haben wir meinen ältesten Gastbruder zu Hause abgeladen (er hatte auch bis 5:30 Theater Probe) und sind direkt nach West Lafayette gefahren. Dort lebt der beste Freund meines Gastvaters und so haben wir (meine Gasteltern, mein kleiner Gastbruder und ich) mit ihnen Halloween gefeiert. Zum Essen gab es mit Hackfleisch und Reis gefüllte orangene Peperoni, die wie geschnitzte Kürbisse aussahen. Danach gingen wir „Trick or Treating“. Das bedeutet, man verkleidet sich, geht von Haus zu Haus, klopft an der Haustür und bekommt Süsses. Alle Leute hatten eine Schüssel vorbereitet und manche warteten sogar vor der Tür oder stellten die Schüssel mit Schokolade und anderem Süsskram einfach vor die Tür.
Es waren wirklich ziemlich viele Kinder unterwegs. Die Kleineren wurden von ihren Eltern begleitet und die Grösseren gingen mit ihren Freunden „Trick or Treating“. Eigentlich ist es ja eher etwas für jüngere Kinder, aber die älteren machen teilweise trotzdem mit. "Free candy" halt...
Wir klapperten nur eine Strasse ab, da es schon ziemlich spät war, aber das hat vollkommen gereicht um die amerikanische Tradition von Halloween mitzubekommen.



Ich selber war nicht wirklich verkleidet, da wir eben direkt nach Practice losgefahren sind. So war ich immer noch in meinen Sportsachen. Meine Gastmutter hat mir dann noch einen Basketball in die Hand gesteckt und so konnte ich mich als Hoosier ausgeben (Bewohner von Indiana). Ihr erinnert euch, Basketball ist die beliebteste Sportart hier.
Was ich noch "lustig" finde ist, dass die Süssigkeiten extra eine Halloween Verpackung haben oder eben in Pumpkin Geschmack sind. Ich hatte sogar Salzbrezeln in Form von Kürbissen und Fledermäusen.


Ich beneide übrigens alle Freiburger. Ihr hattet heute frei und ich musste in die Schule.

Bis bald,
Michelle