Montag, 31. Oktober 2016

Fall Break

Hallo meine Lieben,

Ich habe meine Ferien genossen. Zwar konnte ich nicht wirklich wie gehofft ausschlafen, aber es war trotzdem gut mal nicht in die Schule gehen zu müssen.
Am ersten Wochenende war ein YFU Treffen bei einer Gastfamilie zu Hause. Auch dieses Mal gab es wieder Unmengen an Essen. Wir hatten einen „hayride“ und besuchten ein „haunted house“ (Geisterhaus). Dieser „hayride“ ist anscheinend ziemlich beliebt. Es ist ein Traktor und Wagen mit Strohballen, wo die Leute draufsitzen können.
Das Geisterhaus hatte drei Stockwerke, aber es war nicht so gruselig wie erwartet. Im Haus waren verschiedene Dinge aufgestellt (z.B. Skelette, Foltergeräte, Ketten...) und verkleidete Leute haben versucht einen zu erschrecken und einem Angst einzujagen. Das schlimmste war eigentlich das Licht, welches immer schneller blinkte und man sich gefühlt hat als befände man sich nicht mehr in der Realität und als würde man gleich umkippen. (Keine Ahnung wie man es besser beschreiben könnte.)
An diesem Wochenende haben wir auch noch einen neuen Hund bekommen. Es ist ein  acht Wochen alter Vizsla Welpe. Die kleine heisst „Hattie“ (kurz für Manhattan). Sie ist sooo mini und unglaublich süss.



Am Sonntag haben mein kleiner Gastbruder und ich Kürbisse geschnitzt. Ich glaube, das war etwa das zweite Mal in meinem Leben, dass ich das gemacht habe. Am Nachmittag bin ich dann noch zu einem Konzert im Opera House gegangen, da mein Gastvater Ton und Licht gemacht hat.
Mein Kürbis ist unten rechts
Am Dienstag haben wir unseren Gartenzaun gestrichen. Meine Gastmutter hat uns gesagt, es würde wahrscheinlich nicht länger als 1h dauern. Nun ja... Wir haben um 11 Uhr begonnen und um 4 Uhr waren die 3 Gallonen Farbe leer. Das bedeutet, in 5h haben wir den grössten Teil geschafft, aber wahrscheinlich müssen wir nochmal nachbessern.
Am selben Tag hatte ich noch Basketball Practice. Ich muss sagen, am Abend war ich dann schon ziemlich müde.
Am Mittwoch hatten wir 4h Practice. Dazwischen haben wir zusammen Mittag gegessen und verschiedene lustige Spiele gespielt, die das Team stärken sollten.
Am nächsten Morgen hatten wir natürlich wieder Basketball. Am Abend sind wir dann mit dem Team zu einem grossen Corn Maze (Maislabyrinth) gefahren und sind anschliessende noch Essen gegangen.


Am Freitag, wie könnte es anders sein, war wieder Basketball Practice. An diesem Tag ist auch meine Gastschwester vom College nach Hause gekommen.
Diesen Samstag war unser erster Basketball Game. Es war ein Away-Game und die Busfahrt dauerte 1h. Eigentlich hat nur das Varsity Team gespielt, aber alle sind mitgefahren. Wir waren mehr oder weniger erfolgreich. Ein Viertel haben wir verloren, eines ging unentschieden aus und zwei haben wir gewonnen.


Am Sonntag war ich mit meiner Gastmutter, meiner Gastschwester und meinem kleinen Gastbruder in der Mall. Ich habe dringend ein paar Sachen gebraucht. Nach 3 Stunden hatte ich dann alles gefunden und wir haben meine Gastschwester zurück ins College gebracht. Eine Fahrt dauerte 2 Stunden, aber es kam mir eigentlich gar nicht so lang vor. Zuhause angekommen habe ich dann bemerkt, dass ich die falschen Socken gekauft habe. (Ich brauche sie nächsten Samstag...) Meine Gastmutter meinte aber, sie könne sie wahrscheinlich morgen umtauschen gehen. Huch, nochmal Glück gehabt. Meiner Meinung nach war es ein gelungener letzter Ferientag.

Bis bald,
Michelle

Donnerstag, 27. Oktober 2016

High School

Hey zusammen,

Heute geht es mal um meine High School...
Ich möchte schon mal im Voraus sagen, dass ich hier nur von meiner High School sprechen und es im ganzen Land gröbere Unterschiede geben kann.

Zeiten
Beginn des Unterrichts: 8.00 Uhr
Ende des Unterrichts. 15.15 Uhr

Zwischen den Lektionen gibt es jeweils 5 Minuten Pause, die man nutzt um auf’s Klo zu gehen, etwas aus dem Locker zu holen, oder einfach nur um Schulzimmer zu wechseln.
Wir haben 7 Lektionen à 49 Minuten und diese jeden Tag in der gleichen Reihenfolge.

Essen
An unserer Schule gibt es zwei verschiedenen Lunchzeiten.
A Lunch ist nach der 4. und B Lunch nach der 5. Lektion.
Viele Leute, unter anderem auch mein Gastvater, sagen dass sie das Essen in der Schule nie essen würden, weil es so schrecklich sei. Ich esse in der Schulkantine und kann nur gutes berichten. Bis jetzt war es noch immer lecker.
Man kann jeden Tag zwischen zwei verschiedenen Menus aussuchen. Es gibt immer eine „Hauptspeise“ und dazu Salat, Früchte und Gemüse.  Zum Trinken gibt es ausschliesslich Milch, aber ich glaube, das habe ich schonmal erwähnt.
Am ersten Tag habe ich verzweifelt nach einem Messer gesucht, aber keines gefunden. Ich musste mich also daran gewöhnen ohne Messer zu essen. Anscheinend ist die Gefahr viel zu hoch, dass Schüler einander mit diesen Plastikmessern verletzten könnten...

Am Freitag gibt es immer Pizza

Unterricht
Nach der 5. Lektion ist OT (Oracle Time). In diesen 30 Minuten hat man Zeit Hausaufgaben zu machen, Lehrern Fragen zu stellen (wenn man z.B. im Unterricht etwas nicht verstanden hat) oder einfach mit anderen zu plaudern.
Ich nutze diese Gelegenheit manchmal auch um einen Blogeintrag zu schreiben.
Unsere High School und praktisch alle anderen High Schools in Amerika nutzen Google im Unterricht. Damit meine ich: Google Classroom, Google Slides, Google Docs, Google Drive...
Das bedeutet auch, jeder muss immer seinen Laptop dabeihaben.
Die Lehrer hier sind irgendwie gelassener drauf. Ich weiss nicht genau wie ich das erklären soll, aber die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern ist irgendwie freundschaftlicher. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass viele Lehrer Coaches von irgendeiner Sportart sind und sie deshalb auch in der Freizeit mit den Schülern zu tun haben.

Noten
Es gibt praktisch wöchentlich (meistens am Freitag) in jedem Fach ein Quiz. Das zählt weniger als ein Test, umfasst aber auch weniger Stoff.
Das, was wir in der Schweiz Prüfung nennen, ist hier ein Test. Wie ich finde sind die Tests nicht viel schwerer als die Quizzes. Sie sind einfach länger und man muss mehr Stoff lernen. Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass sie weniger schwer sind als die Prüfungen, die ich aus dem Collège kenne, und meistens dauern sie nicht viel länger als eine Viertelstunde.
Der grösste Teil der Quizzes und Tests besteht aus Multiple Choice Fragen. Ich finde, das macht es wesentlich einfacher.

Hausaufgaben bekommen wir nicht wirklich viele. Meistens hat man sogar noch in der Schulstunde Zeit damit anzufangen. Man muss sie aber auf jeden Fall machen, denn die werden auch bewertet und fliessen mit in die Note ein.

Fazit
Ich mag die Schule in den USA definitiv lieber, weil es weniger streng ist. Ich muss meine Freizeit nicht „hergeben“ um Hausaufgaben zu machen oder für Prüfungen zu lernen. Das Essen aus der Schulkantine schmeckt besser, die Lehrer sind freundlicher und allgemein herrscht einfach ein gutes Klima. (Damit meine ich nicht die Temperaturen. Es ist nämlich IMMER und ÜBERALL kalt im Schulgebäude.)
Zu Beginn wusste ich nicht genau ob ich es gut oder schlecht finden sollte, dass man jeden Tag denselben Stundenplan hat. Ich hatte das Gefühl, dass es irgendwann langweilig werden könnte immerzu den gleichen Tagesablauf zu haben und dass die Woche viel langsamer vorbeigehen würde. Jetzt finde ich dieses System aber besser. Hausaufgaben sind immer auf den nächsten Tag, so kann man praktisch nicht vergessen sie zu machen. Ausserdem „bleibt man drin“. Damit meine ich, dass man morgen dort weiter macht, wo man heute aufgehört hat und die Dinge jeden Tag „repetiert“.  Vor allem wenn man eine neue Sprache lernen will, finde ich dies eine sehr gute Sache.

Bis bald,
Michelle

Freitag, 21. Oktober 2016

Alles Mögliche

Hallihallo,

Es tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass ihr so lange nichts mehr von mir gehört habt. Der Grund dafür ist, dass so gut wie nichts passiert ist, oder es sich einfach nicht gelohnt hätte einen Post darüber zu verfassen. Deshalb erzähle ich heute ein bisschen wild durcheinander von verschiedenen Sachen.
Der Herbst ist da, die Temperaturen sind gesunken und überall trifft man auf Kürbis. Es ist wirklich schrecklich. Egal ob Müsli, Brot, Donuts, Kuchen, Kerzen, Duschgel, Kaffee... während der Herbstzeit ist alles in der Sorte „Pumpkin“ erhältlich. Ich mochte Kürbis noch nie, und auch jetzt esse ich immer noch keine Kürbissuppe, aber letztens habe ich „Pumpkin Pie“ probiert und dieser Kuchen hat mir tatsächlich geschmeckt.
Anfang dieses Monats war die Zwillingsschwester meiner Gastmutter mit ihrer Familie aus Utah zu Besuch. Zu der Familie gehören 5 Kinder, die Nanny, ein Hund und der Ehemann. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass unser Haus war für eine längere Zeit ziemlich voll war, und insbesondere mein Zimmer. Das älteste Mädchen ist gleich alt wie ich und sie hat bei mir im Zimmer übernachtet. Zur selben Zeit kam auch meine Gastschwester für ein paar Tage vom College zurück und sie hat ebenfalls bei uns geschlafen. Im ganzen waren also drei Betten in meinem Zimmer und wir konnten uns kaum noch bewegen. Der Grund für den ganzen Trubel war der 40. Geburtstag meiner Gastmutter und ihrer Schwester.
Freitags war ich auf einer Überraschungs-Geburtstagsparty eingeladen. Das Geburtstagskind war ein Mädchen, mit dem ich zusammen Lunch habe. Ich weiss nicht, ob alle Geburtstagsfeiern ungefähr gleich ablaufen in den USA, aber wenn ja, wäre das wirklich cool. Wir waren etwa 12 Leute. Es gab ein Buffet mit allerlei Essen und eine Geburtstagstorte. Wir haben verschiedene Spiele gespielt und hatten eine "Piñata". Das ist eine Kartonbox, die Süssigkeiten enthält. Man schlägt so lange auf die Box, bis die Süssigkeiten herausfallen und dann sammelt man sie auf. Ich sags euch, das hat wirklich so viel Spass gemacht.
Am Samstag war die letzte Performance der Marching Band. Das bedeutet, die Saison ist nun zu Ende. Eigentlich war ich jetzt am Punkt angelangt, wo ich die Routine hatte und Formen laufen konnte, aber ja.
Ich habe lange überlegt was ich als nächstes machen könnte. Eine Möglichkeit war Pep Band. Das ist die Band für Boys Basketball. Auf eine Art wollte ich aber mal etwas anderes machen, weil Band ohne marschieren irgendwie etwas langweilig ist und Teamspirit nicht wirklich existiert.
Nun. Ich habe beschlossen Basketball zu spielen. Ja... Ihr habt richtig gelesen. Ich werde Sport treiben. Alle die mich auch nur ein bisschen kennen, wissen, dass ich der absolut unsportlichste Mensch auf Erden bin. Ausserdem habe ich überhaupt keine Ahnung von Basketball, aber hey, warum nicht mal etwas Neues ausprobieren? Das Basketball DIE Sportart in Indiana ist, ignorieren wir jetzt einfach mal... (Die meisten spielen Basketball seitdem sie laufen können.) Die Saison hat diese Woche angefangen. Das erste Training war wirklich hart und anstrengend. Wir mussten viel rennen und am Ende war ich einfach nur froh, dass ich es lebendig überstanden habe. Am nächsten Tag spürte ich meine Beine ziemlich, aber am Abend hatten wir wieder Training. Am Tag danach konnte ich kaum mehr laufen. Ich hatte jetzt 3 Trainings und habe schon soo viel gelernt. Bisher mag ich es wirklich sehr gerne und die Leute im Team sind auch unglaublich nett.
Nächste Woche ist endlich Fall Break. Ich freue mich sehr darauf wieder einmal Ferien zu haben, immerhin hatte ich jetzt 10 Wochen Schule. Eigentlich will ich mich aber nicht gross beklagen. Ich mag es hier zur Schule zu gehen.
Bald ist auch Halloween, was für die Amerikaner wirklich ein grosses Ding ist. Ich bin schon sehr gespannt dieses Jahr ein richtiges Halloween mitzuerleben.
Ich hoffe, dass dieser Eintrag jetzt nicht zu chaotisch war. Geniesst eure Ferien, wenn ihr welche habt.

Bis dann,
Michelle

PS: Ich weiss... Wieder keine Fotos. Ich bemühe mich, euch bald mal ein paar Fotos präsentieren zu können.

Sonntag, 2. Oktober 2016

2 Monate

Hey,

Eigentlich wollte ich ja nach dem ersten Monat eine Art Update machen, aber die Zeit ging so schnell vorbei, dass ich gar nicht richtig bemerkt habe, dass schon ein Monat um ist. Also werde ich euch halt ein bisschen von meinen ersten zwei Monaten erzählen.

Vorneweg, mir geht es hier wunderbar. Ich verstehe mich gut mit meiner Gastfamilie und in der Schule läuft es eigentlich auch rund. Klar habe ich immer noch ein paar Probleme mit der Sprache, vor allem wenn es darum geht irgendwelche Texte oder Aufsätze zu schreiben und Sachen zu präsentieren.
Heimweh hatte ich  bis jetzt eigentlich noch nicht. In den ersten, sagen wir, 2 Wochen habe ich noch ziemlich oft an Zuhause gedacht, aber seit ich mich richtig eingelebt habe nicht mehr. Damit meine ich natürlich nicht, dass ich überhaupt nie mehr an die Schweiz denke. Es ist halt einfach nur weniger geworden.
Für alle die sich gefragt haben ob ich ein „Ämtli“ habe... Nein.
Ich bin aber für mein Zimmer und das Waschen meiner Klamotten zuständig.
Trotzdem räume ich natürlich ab und zu die Spülmaschine aus und solche Dinge halt.
Ich habe in diesen zwei Monaten sehr viele neue Dinge erlebt und gesehen. Ich habe unglaublich viele nette Menschen kennengelernt und habe das Gefühl manche von ihnen schon seit einer Ewigkeit zu kennen.
Über vieles habe ich ja bereits Posts geschrieben. Ich war an so manchen Football Games, Bonfires, Marching Band Competitions...
Aber es ist nicht nur das. Es waren so viele kleine Dinge und Momente, die dazu geführt haben, dass ich zwei super Monate in Amerika hatte. In dieser kurzen oder langen Zeit (man kann es sehen wie man will) ist so viel passiert, dass man gar nicht alles aufzählen kann.
Ein Beispiel: Eines Morgens kam ich in die Schule und mein Locker war dekoriert. Ich hätte niemals damit gerechnet und war einfach nur überrascht. Ich meine, wer möchte denn nicht einen Locker, der aussieht als wäre er aus einem High School Film entsprungen.

(Ja, mein Name ist falsch geschrieben)

Was ich eigentlich schon lange Mal erwähnen wollte ist, dass ein paar AustauschschülerInnen von YFU Schweiz auch einen Blog schreiben. Falls ihr also auch noch andere Auslandsjahr-Geschichten lesen möchtet (übrigens nicht nur von den USA), dann schaut doch hier vorbei.

Bis bald,
Michelle