Dienstag, 23. Juli 2019

Back in the states (part 2)

Am Samstag war eigentlich geplant, dass wir mit einem Freund von mir nach Chicago fahren und den Tag dort verbringen. Daraus ist dann doch nichts geworden. Wir sind deshalb zum River Fest, einem lokalen Anlass in der Stadt, gegangen. Am Abend kam Brandon, der Bruder meines Gastvaters vorbei. Er lebt eigentlich in Florida, aber kommt oft zu Besuch. Dieses Mal wird er auch wieder ein paar Tage bleiben.

Am Sonntag verbrachten wir den ganzen Tag am und auf dem See. Verwandte haben dort nämlich ein Haus und haben uns alle eingeladen. Nach dem Mittagessen verfolgten wir noch eine Weile das Wimbledon-Finale und gingen dann mit dem Boot auf den See hinaus. Nach einer gemütlichen Fahrt auf dem Wasser wechselten wir zum Speedboot. Zuerst versuchten Pinja und ich zu surfen, aber beide scheiterten. Anschliessend wollten wir lieber Tubing ausprobieren, das erfordert nämlich etwas weniger Talent. Nach dem Wassersport sassen wir noch eine Weile auf dem Steg und badeten im knapp 30°C (geschätzt) warmen Wasser.








Am Montagmorgen mussten unsere Gast(gross)eltern wieder zur Arbeit. Nach dem Mittag gingen die Männer auf den Golfplatz, während der Rest von uns bei der Highschool vorbei ging, um Dinge für die neuen Austauschschüler zu klären. Danach mussten wir noch ein paar Sachen besorgen und assen schliesslich eine Glace bei Budges. Zuhause angekommen spielten wir einige Runden Sequence und als die Männer vom Golfen zurückkehrten gingen wir alle zusammen bei Arnie’s essen.


Am Dienstagmorgen waren wir wieder alleine und haben ein paar Spiele gespielt. Pinja ging dann auf eine Geburtstagsfeier und ich habe währenddessen gefacetimed und von meiner Gastgrossmutter ein neues Kartenspiel beigebracht bekommen. Für das Abendessen fuhren wir zu einem kleinen Lokal etwas ausserhalb der Stadt. Anschliessend, als wir wieder zurück waren, kam Brice (mein Gastonkel) und seine Frau vorbei. 


Am Mittwochmorgen sind Pinja und ich zu Mary Lou Donuts gelaufen, um Donuts zu holen. Wir haben dann den ganzen Morgen mit Kate gefacetimed. Am Nachmittag besuchten wir Grandma Rachel (die Mutter meines Gastgrossvaters) im Altersheim, kauften Kleinigkeiten für die neuen Austauschschüler ein und assen Frozen Yogurt bei Pink Walrus. Wieder zu Hause wurden Pinja und ich von ihrer Freundin abgeholt, um etwas ausserhalb baden zu gehen. Wir trafen noch zwei weitere Freundinnen von Pinja und assen zusammen bei McAlister‘s.


Am Donnerstagmorgen hatten wir wieder einmal nichts geplant. Am Mittag sind wir mit Brandon zu Pizza King essen gegangen und danach haben wir noch ein paar Runden Euchre gespielt, bevor er seine Heimreise angetreten ist. Für das Abendessen sind wir Zuhause geblieben. Eigentlich hätte ich vorgehabt etwas mit Freunden zu unternehmen, aber sie haben kurzfristig abgesagt.


Am Freitagmorgen hat mich eine Freundin abgeholt. Wir sind nach Indianapolis zum Kunstmuseum gefahren und haben den Tag dort verbracht. Pinja hat sich mit einer ihrer Freundinnen verabredet. Als wir beide wieder zurück waren, gingen wir bei Wendy’s Abendessen.


Am Samstag sind Pinja und ich schon am Morgen nach Delphi gegangen und haben meine Gastfamilie besucht, da sie am Freitagabend von ihrer dreiwöchigen Europareise zurückgekehrt sind. Wir haben uns einige Zeit unterhalten, ich habe die Hunde wiedergesehen und irgendwann kam dann ein Freund von mir vorbei. Später sind wir alle zusammen einkaufen gegangen und haben Tacos für das Abendessen zubereitet. Mein Gastvater hat zudem noch einen Sugar Cream Pie gebacken (Indiana’s State Pie). Anschliessend kamen zwei weitere Freunde von mir vorbei um Hallo zu sagen, wobei ich mit dem einen gar nicht gerechnet habe. Als er jedoch gehört hat, dass ich in Delphi bin, ist er direkt losgefahren, um mich zu sehen. Am späteren Abend habe ich mit Oliver, wie könnte es auch anders sein, noch einige Runden Smash Brothers gespielt, bevor Barry Pinja und mich wieder nach Lafayette gebracht hat.



Am Sonntag fuhren Pinja und ich in aller Früh mit meiner Gastfamilie nach Chicago. Wir besuchten das Shedd Aquarium, wo wir neben vielen Fischen auch Seelöwen, Pinguine, Delphine und Beluga Wale sahen. Den Ausflug rundeten wir mit einer Deep Dish Pizza ab, wie es sich für Chicago eben gehört. Als wir gegen 18.00 Uhr wieder in Lafayette ankamen, wurden Pinja und ich von Freunden abgeholt, um etwas Essen zu gehen. Anschliessend mussten wir noch einchecken und unsere Koffer packen. So endete unser letzter Tag in den USA.





Am Montagmorgen hiess es dann Aufwiedersehen Indiana. Meine Gastgrosseltern brachten Pinja und mich zum Flughafen. Pinja flog von Indianapolis nach New York, von New York nach Stockholm und von Stockholm nach Helsinki, während ich von Indianapolis nach Washington D.C., von Washington D.C. nach Philadelphia und von Philadelphia nach Zürich flog. Aufgrund eines Unwetters kam es zu vielen Verspätungen. Ich landete folglich am Dienstagmorgen eine Stunde später als vorgesehen in Zürich.





Auf ein nächstes Mal! 


Samstag, 13. Juli 2019

Back in the states (part 1)

Hello,

Vor drei Jahren bin ich in die USA geflogen, um mein Austauschjahr zu starten. Diesen Sommer dachte ich mir, ist es an der Zeit zurückzugehen, um meine Gastfamilie und Freunde zu besuchen.
Bereits im September letzten Jahres haben Pinja und ich unsere Flüge gebucht.
Der Plan: Zuerst vier Tage New York und danach für die verbleibenden zehn Tage zu unserer Gastfamilie, bzw. zu ihren Gasteltern (meine Gastgrosseltern). Meine Gastfamilie hat nämlich gerade zur gleichen Zeit selber einen Trip durch Europa geplant, so dass ich nicht bei ihnen unterkommen konnte.

Die Anreise

Am 8. Juli ging die Reise los. Am Nachmittag bestieg Pinja ihr Flugzeug in Helsinki und ich meines in Zürich. Am JFK Flughafen wollten wir uns dann treffen.
Wir mussten beide umsteigen: Pinja in Stockholm, ich in London. Wir wussten, dass die Umsteigezeit an den jeweiligen Zwischenstopps knapp bemessen war und wir uns beeilen mussten, unseren Anschlussflug zu bekommen.
Obwohl mein Flugzeug mit 20 Minuten Verspätung startete, kamen wir dennoch pünktlich in London an und ich hatte immer noch 90 Minuten Zeit umzusteigen.
Leider waren praktisch alle Flüge in die USA überbucht und ich habe folgedessen keinen Sitzplatz zugewiesen bekommen. Das Flughafenpersonal schicket mich zu Customer Services und diese sagten mir, dass ich umgebucht werden muss. So habe ich zwei Stunden angestanden, um ein neues Ticket zu bekommen und musste zusehen wie mein ursprüngliches Flugzeug ohne mich losging. Das ging ganz vielen Reisenden so, die einen Flug irgendwo in die USA gebucht hatten.
Als ich endlich an der Reihe war, bekam ich ein neues Ticket für den ersten Flug am nächsten Morgen. Die Airline (British Airways) buchte mir ein Hotelzimmer in der Nähe, wo ich auch Abendessen und Frühstück bekam. Zudem überreichten sie mir als eine Art Wiedergutmachung eine Debitkarte mit etwas über 500£. Immerhin kam ich 14 Stunden verspätet in New York an und konnte deshalb eine Nacht im bereits gebuchten Hotel am Times Square nicht nutzen und verlor quasi einen halben Tag.
Pinja erwischte ihren Anschlussflug und musste den Weg vom JFK Flughafen zu unserem Hotel selber finden, und das erst noch spät am Abend.
Ich flog dann, wie bereits erwähnt, am Morgen vom 9. Juli los und kam um ca. 11:00 morgens (Ortszeit) am JFK Flughafen an. Auch ich fand meinen Weg zum Hotel und wir waren endlich
vereint.

New York

Als allererstes gingen Pinja und ich um ca. 15:00 Mittag essen. Die Auswahl an Restaurants und Street Food in New York ist überwältigend. Wir entschieden uns für Shake Shack, ein typisches Fast Food Restaurant. Anschliessend liefen wir über den Times Square, zum Flat Iron Building, durch den Washington Square Park, entlang dem Broadway mit einem kurzen Abstecher in China Town und überquerten schliesslich die Brooklyn Bridge. Zum Hotel zurück ging es mit der Fähre und der Subway. Den ganzen Tag schon war es heiss, die Füsse taten uns weh vom vielen Laufe und müde waren wir auch. So gingen wir bereits um 21:00 schlafen.





Am nächsten Morgen nahmen wir die Fähre nach Staten Island. Dabei fuhren wir an der Freiheitsstatue vorbei. Anschliessend, wieder zurück in Manhattan, liefen wir durch die Wall Street und weiter zum 9/11 Memorial. Wir durchquerten Greenwich Village und nahmen schliesslich die
Subway Richtung Norden. In der Nähe vom American Museum of Natural History stiegen wir aus
und schlenderten durch den Central Park bis zum Metropolitan Museum of Art. Pinja und ich sind
beide nicht sehr begeisterte Museumsgänger, weshalb wir es dabei belassen haben, die Museen
lediglich von aussen zu betrachten. Zum Mittagessen suchten wir uns ein Pizzeria. Danach entschieden wir uns, mit der Gondel auf die Roosevelt Island zu gehen. Dies stellte sich jedoch als weniger spektakulär heraus, so dass wir kurz nach unserer Ankunft die Insel wieder verliessen.
Wir gönnten uns einen etwas überteuerten Becher Frozen Yogurt und liefen den High Line Park ab, welcher eigentlich gar nicht auf unserem Plan war, sich aber als sehr sehenswert herausstellte. Nach dem Abendessen bei Buffalo Wild Wings ging es zum Times Square, da wir diesen nochmal bei Nacht sehen wollten. Abgerundet haben wir diesen langen und fussmarschlastigen Tag (über 40‘000 Schritte) auf dem Rockefeller Center. Von oben und vor allem bei Nacht sieht die Stadt ganz anders aus.







Tag drei in New York starteten wir erneut von oben, und zwar vom Empire State Building. Die
Aussicht war super. Es spielt eigentlich nicht so eine Rolle, welches von den beiden Gebäuden man
besteigt. Hätte ich mich für eines entscheiden müssen, wäre ich wahrscheinlich eher auf das
Rockefeller Center gegangen, weil man von dort den Central Park besser sieht und das Empire State Building auf den Fotos drauf hat. Das kommt aber ganz auf den persönlichen Geschmack an und was von New York man vielleicht etwas genauer sehen möchte. Später, nach dem Frühstück in Applebee‘s, verbrachten wir unsere Zeit mit Shoppen. Im Verlauf vom Nachmittag fing es auf einmal an zu regnen, weshalb wir uns entschieden, zum Hotel zurückzugehen und uns hinzulegen. Man spürt es schon in den Beinen, wenn man täglich so viel unterwegs ist. Für das Abendessen mussten wir dann trotzdem noch einmal nach draussen gehen. Zum Glück war das Restaurant unserer Wahl, Panda Express, nicht so weit vom Hotel entfernt, denn es regnete immer noch.



An unserem letzten Tag packten wir die Koffer, checkten für den Flug nach Indianapolis ein und spazierten noch ein bisschen durch die Stadt. Wir hatten für diesen Tag nicht mehr viel geplant, weil wir uns diesen frei halten wollten, für den Fall, dass wir mit unserem ursprünglichen Programm nicht durchgekommen wären. Am Morgen gingen wir nochmals zum Central Park. Nach dem Mittagessen bei Joe’s Pizza besuchten wir die New York Public Library, die Grand Central Station und das Chrysler Building. Vier Stunden vor unserer Abflugzeit fuhren wir mit einem Shuttle Bus Richtung Flughafen. Wir standen über eine Stunde im Stau. Der Verkehr in Manhattan ist schrecklich. Gegen Mitternacht kamen wir dann in Indianapolis an und wurden von unserer Gastfamilie abgeholt. Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt zum Haus fielen wir müde in unsere Betten.





Fortsetzung folgt...

Sonntag, 31. Dezember 2017

Weihnachtsbesuch

Hallo zusammen,

Nach Langem gibt es wieder einmal etwas zu berichten.
Am Donnerstag vor Weihnachten kam meine Gastschwester zu Besuch. Sie studiert ja momentan in England und hat sich dazu entschlossen während den Weihnachtsferien eine kleine Europareise zu machen. Zuerst ging sie nach Salzburg, dann war sie ein paar Tage bei Kate in München und über Weihnachten kam sie eben zu uns.
Gleich noch am ersten Abend haben wir den Tannenbaum geschmückt. 
Am nächsten Tag habe ich mit ihr Zimtsterne und Lebkuchen gebacken. Zum Mittagessen gab es, richtig schweizerisch, Älplermagronen. Am Abend gingen wir dann nach Montreux an den Weihnachtsmarkt.
Am Samstag hatten wir Besuch von allen Gottis. Am Nachmittag gingen wir dann nach Freiburg. Wir liefen ein bisschen in der Stadt herum, gingen zur Kathedrale und besuchten das Museum für Kunst und Geschichte. Zum Abendessen gab es Rösti und Spiegelei.
An Heiligabend waren wir in der Schokoladenfabrik in Broc. Wir hatten dann Besuch und assen Fondue, bevor es mit der Bescherung losging. Um 23.00 Uhr gingen wir noch in die Kirche für die Mitternachtsmesse.
Am wirklichen Weihnachtstag waren wir in Bern, wo ich ihr alle wichtigen Sachen zeigte. Wieder zu Hause schauten wir uns einen Weihnachtsfilm an. Am Abend feierten wir nochmals Weihnachten mit Pommes Duchesses und Schweinefilet an einer Cognac Sauce.
Am Stephanstag waren wir in Interlaken Schlittschuhlaufen. Es war erst das zweite Mal, dass meine Gastschwester auf Schlittschuhen stand. Ich glaube umgeben von Bergen auf einer Eisfläche zu sein, war für sie eine speziell aussergewöhnliche Situation.
Am nächsten Tag reiste sie wieder ab. Ihr nächstes Ziel ist Venedig. Silvester wird sie dann in Rom verbringen, bevor sie wieder zurück nach England geht.


Meine Gastfamilie hat uns zu Weihnachten übrigens ein Paket geschickt und auch wir haben ihnen ein paar Dinge zukommen lassen. Sie haben bereits wieder eine Austauschschülerin für nächstes Jahr ausgesucht (sie sind immer sehr früh dran). Zuvor hatte meine Gastfamilie immer nur Austauschschüler aus Europa. Nächstes Jahr wollen sie anscheinend etwas "exotischeres" ausprobieren. Die neue Austauschschülerin kommt nämlich aus Thailand!

Bis dann,
Michelle

Samstag, 23. September 2017

Re-Entry Orientation

Hallihallo,

Letztes Wochenende war die letzte offizielle YFU Veranstaltung von meinem Austauschjahr.
Am Samstagmorgen fuhren eine Freundin und ich mit dem Zug nach Zofingen, wo das Re-Entry stattfand. Es waren viel weniger Leute anwesend als damals am OW (Orientierungswochenende), was natürlich etwas schade war.
Als wir angekommen waren bezogen wir unsere Zimmer und dann ging es auch schon los mit der ersten Session. Dieses Mal waren die Gruppen gemischt, was heisst, dass Leute aus verschiedenen Austauschländern zusammen waren. Am OW war man ja nur mit Leuten zusammen, die ins gleiche Land reisten. Bei mir in der Gruppe gab es also Leute, die in den USA waren, in Schweden, Chile und Frankreich.
In einem ersten Teil mussten wir uns vorstellen und haben Erfahrungen, die wir während dem Jahr gemacht haben, ausgetauscht. Es war sehr interessant zu hören wie es anderen erging und was sie so erlebt haben.
Wir haben zudem besprochen wie wir uns verändert haben, was wir gelernt haben und wie wir das jetzt in unser "altes" Leben einfügen können.
Am Abend gab es eine Olympiade mit verschiedenen Disziplinen (z.b. Tennisball auf Löffel balancieren, sich mit einer Schnur verbinden, usw.), wo wir in Gruppen gegeneinander angetreten sind.
Am Sonntag ging es weiter mit den Sessions und wir haben über das Sich-Wieder-Einleben in der Schweiz geredet. Anschliessend hat jeder ein Zertifikat bekommen, dass er/sie das Austauschjahr erfolgreich "abgeschlossen" hat.
Am Nachmittag gab es noch ein Treffen mit der Gruppe in der Region. Jede Region (Bern, Zentralschweiz, Freiburg, Zürich, etc.) hat nämlich eine YFU Gruppe, die sich ab und zu trifft und zusammen Sachen unternimmt. Wir wurden auch darüber informiert wie wir jetzt bei YFU als Volunteer tätig werden können.
Insgesamt war das Wochenende ein ganz gelungener Abschluss für das Austauschjahr.


Eigentlich ist es ja schon komisch, dass es jetzt endgültig vorbei ist. Ich habe mich aber schon wieder so gut in der Schweiz eingelebt, dass alles wieder normal ist und es manchmal scheint als wäre ich nie weggewesen. Ausser natürlich die Konsequenzen von dem verpassen Schuljahr, die mich immer wieder daran erinnern lassen, dass ich doch ein Jahr nicht hier war. Und selbstverständlich auch gelegentliche Nachrichten von meiner Gastfamilie oder anderen Menschen, die ich letztes Jahr kennengelernt habe.

Bis dann,
Michelle

Donnerstag, 3. August 2017

Definition eines Auslandsjahres...

Hallo,

Heute vor genau einem Jahr bin ich ins Flugzeug gestiegen um mein Austauschjahr in Amerika anzutreten. Es ist unglaublich wie schnell die Zeit doch vergeht. 
Ich kann mich noch sehr gut an diesen Tag erinnern, denn irgendwie fühlt es sich an als wäre es erst gestern gewesen.

Ich habe zwei Texte gefunden (1x Deutsch & 1x Englisch), die ein Auslandsjahr ziemlich gut definieren und wollte diese mal mit euch teilen.

Auslandsjahr

"Was bedeutet ein Auslandsjahr?
Auslandsjahr bedeutet Veränderung. Schnell, brutal, wunderschön, schmerzhaft, bunt, atemberaubend, unerwartet, überwältigend und eine konstante Veränderung. Veränderung im Lebensstil, dem Land, der Sprache, den Freunden, den Eltern, dem Zuhause, der Schule, einfach alles.
Auslandsjahr bedeutet zu realisieren, dass alles was sie dir vorher gesagt haben falsch war, aber in irgendeiner Weise auch richtig.
Ein Auslandsjahr geht vom Denken aus zu wissen wer man ist, keine Ahnung zu haben wer man noch ist und jemand Neues zu sein. Aber nicht vollständig neu. Du bist immer noch die Person, die du davor warst, aber du bist ins kalte Wasser gesprungen. Du weisst wie es sich anfühlt auf sich selbst gestellt zu sein. Weit weg von Zuhause, mit keinem an deiner Seite den du wirklich kennst. Und du findest heraus, dass du es auch so ziemlich gut hinkriegst.
Ein Auslandsjahr bedeutet zu Vertrauen. Den Menschen zu vertrauen, die anfangs nur Namen auf einem Blatt Papier waren, ihnen zu vertrauen, dass sie das Beste für dich wollen, dass sie für dich sorgen. Vertrauen in dich, dass du die Stärke hast ein Jahr auf dich alleine gestellt zu sein, dass du ein Jahr aushältst weit weg von allem was dir mal wichtig war. Darauf zu vertrauen, dass du Freunde haben wirst. Vertrauen, dass alles gut werden wird. Und zu sehen, dass dieses Vertrauen gerechtfertigt war.
Ein Auslandsjahr bedeutet Nachdenken. Über alles. Über diese komische Kleidung, das komische Essen, die komische Sprache. Darüber warum man hier ist und nicht Zuhause.
Darüber wie es sein wird wieder nach Hause zu kommen. Wie dieser eine Junge reagieren wird, wenn du ihn wieder siehst. Darüber mit wem man am Wochenende Chillen wird. Zuallererst wer dich überhaupt fragt ob du was machen willst. Und zuletzt wo du hingehen sollst, wenn dich 10 verschiedene Menschen irgendwo einladen. Darüber wie bescheuert das ganze Zeitzonen-System ist. Nicht nur wegen Zuhause, sondern auch wegen den TV-Spots für Sendungen die dich komplett verwirren. Nachdenken was richtig und was falsch ist. Darüber wie dumm oder herzlos du zu jemandem warst ohne es so zu meinen. Über den Knackpunkt von all dem. Über den Sinn des Lebens. Darüber wer du sein willst, was du tun willst. Und darüber wann der Spanisch Test ansteht, obwohl die Note überhaupt nicht zählt für dich. Darüber ob du lieber nach Hause solltest nach der Schule, oder doch bei irgendjemandem bis Mitternacht abhängen sollst. Bei jemandem, den du bis vor ein paar Monaten nichtmal gekannt hast. Und darüber was zum Teufel der Kerl dir eben versucht hat zu sagen.
Ein Auslandsjahr bedeutet Menschen. Diese unglaublich seltsamen Menschen, die dich anschauen als wärst du ein Alien. Diese Menschen, die sich nicht trauen mit dir zu reden. Und diese Menschen, die tatsächlich mit dir reden. Diese Menschen, die deinen Namen kennen, obwohl du sie noch nie getroffen hast. Diese Menschen, die dir sagen von wem du dich feenhaften sollst. Diese Menschen, die hinter deinem Rücken über dich reden. Diese Menschen, die Witze über dein Heimatland reissen. All diese Menschen, die es nicht wert sind sich darüber aufzuregen. Diese Menschen, die du ignorierst. Und diese Menschen, sie sich zu sich nach Hause einladen. Die dich normal behandeln. Die deine Freunde werden.
Auslandsjahr bedeutet Musik. Neue Musik, komische Musik, coole Musik die du immer als eine Art Soundtrack für dein Auslandsjahr in Erinnerung behalten wirst. Musik, die dich anfangen lässt zu weinen, mit ihren Texten genau das sagen was du fühlst, so weit weg. Musik, die dich die ganze Welt umarmen lässt. Und es ist Musik die du machst. Mit den überragendsten Musikern, die du jemals getroffen hast.
Ein Auslandsjahr ist beklemmend. Es ist das Gefühl nicht am richtigen Platz zu sein, wie das fünfte Rad am Wagen. Man redet mit Menschen, die man eigentlich nichtmal leiden kann. Es ist der Versuch zu alles und jedem nett zu sein. Es ist kalt, eiskalt. Es ist Heimweh, eine unangenehme Stille und das Gefühl schuldig zu sein, weil man sich nicht Zuhause gemeldet hat. Oder das Gefühl schuldig zu sein, etwas verpasst zu haben, weil du mit deinen Liebsten geskypt hast.
Ein Auslandsjahr ist grossartig. Es ist das Gefühl, dass die Verbundenheit zwischen dir und deinen Gasteltern wächst. Zu hören, wie die Gastschwester fragt wo ihre Schwester ist. Es ist das Wissen wo das Nutella im Schrank steht. Es ist das Bekommen von 4 neuen Familien. Einer von ihnen zu sein, von dieser grossen Gruppen mit den überragendsten Jugendlichen auf der ganzen Welt.
Es bedeutet Essen aus dem Heimatland zu kochen und nicht durcheinander zu kommen. Es ist das Entdecken von atemberaubenden Landschaften, von denen du nicht einmal wusstest, dass sie existieren. 
Ein Auslandsjahr bedeutet Austauschschüler. Die wunderbarsten Menschen auf der grossen weiten Welt. Diese Menschen von überall her, die genau wissen wie du dich fühlst und diese Menschen, die zu deinen absoluten besten Freunden werden, obwohl du sie nur 3 oder 4 mal in dem Jahr gesehen hast. Die Menschen, wo es fast eine Stunde dauert sich von ihnen zu verabschieden. Diese Menschen, die dir so viel bedeuten. Überall auf der Welt.
Ein Auslandsjahr ist bedeutet sich zu verlieben. In ein wundervolles, wildes, wunderschönes Land. Und in dein Heimatland.
Ein Auslandsjahr ist frustrierend . Dinge, die du nicht tun kannst. Dinge, die du nicht verstehst. Dinge, die du sagst und damit genau das Gegenteil ausdrückst von dem was du eigentlich meinst. Oder schlimmer...
Ein Auslandsjahr bedeutet Verstehen.
Ein Auslandsjahr ist unglaublich.
Ein Auslandsjahr ist nicht ein Jahr in deinem Leben. Es ist ein Leben in einem Jahr.
Ein Auslandsjahr ist soweit das beste Jahr deines Lebens. Ohne Zweifel. Und es ist gleichzeitig das Schlimmste. Ohne Zweifel.
Ein Auslandsjahr ist etwas, was du niemals vergessen wirst, etwas das immer ein Teil von dir sein wird. Es ist etwas was Zuhause nie jemand wirklich verstehen wird.
Ein Auslandsjahr bedeutet erwachsen zu werden, zu realisieren, dass jeder gleich ist, ganz egal woher er kommt. Dass es überall grossartige Menschen und Duschvorhänge gibt. Und dass es nur an dir selbst liegt ob dein Tag  gut oder schlecht wird. Oder das ganze Jahr. Und es ist das Realisieren, dass du es auch alleine hinbekommst, dass du eine eigenständige Person bist. Endlich. Und es Sitz der Versuch, das deinen Eltern klar zu machen.
Ein Auslandsjahr ist Tanzen im Regen ohne Grund, gleichzeitig ohne Grund weinen und lachen. 
Ein Auslandsjahr ist Alles.
Ein Auslandsjahr ist etwas das du nicht verstehen kannst, wenn du es nicht selbst erlebt hast."


I am an exchange student

"How do you know what a dream is, if you never accomplished one? How do you know what an adventure is, if you never took part in one? How do you know what anguish is, if you never said goodbye to your family and friends with your eyes full of tears? How do you know what being desperate is, if you never arrived in a place alone and could not understand a word of what everyone else was saying? How do you know what diversity is, if you never lived under the same roof with people from all over the world? How do you know what tolerance is, if you never had to get used to something different even if you didn't like it? How do you know what autonomy is, if you never had the chance to decide something by yourself? How do you know what it means to grow up, if you never stopped being a child to start a new course? How do you know what being helpless is, if you never wanted to hug someone and had a computer screen prevent you from doing it? How do you know what distance is, if you never, looking at a map, said "I am so far away"? How do you know what a language is, if you never had to learn one to make friends? How do you know what patriotism is, if you never shouted "I love my country" holding a flag in your hands? How do you know what the true reality is, if you never had the chance to see a lot of them to make one? How do you know what an opportunity is, if you never caught one? How do you know what pride is, if you never experienced it for yourself, realizing how much you have accomplished? How do you know what to seize the day is, if you never saw the time running so fast? How do you know what a friend is, if the circumstances never showed you the true ones? How do you know what a family is, if you never had one that supported you unconditionally? How do you know what borders are, if you never crossed yours to see what there was on the other side? How do you know what imagination is, if you never thought about the moment when you would go back home?
How do you know the world, if you have never been an exchange student?"


Bis dann,
Michelle

Montag, 24. Juli 2017

1 Monat danach

Hallihallo,

Ich dachte ich melde mich nun auch wieder einmal. Ich bin jetzt schon seit einem Monat zu Hause. Die Zeit geht sehr schnell vorbei. Mittlerweile habe ich mich wieder eingelebt und es geht mir gut. 
Meine Gastfamilie hat mich in der Zeit auch schon besucht. Anfangs Juli starteten sie (meine Gasteltern und der Jüngste) ihre Europareise, auf der sie all ihre Austauschschüler besuchten. Sie verbrachten zwei Nächte bei mir zu Hause. Die Zeit war fast zu kurz um ihnen alles hier in der Umgebung zu zeigen. 
Ich holte meine Gastfamilie in Bern ab und traf auch gleich auf Dounia, die Austauschschülerin die sie vor mir bei sich hatten. Am ersten Abend gab es Raclette, weil sich das mein Gastvater gewünscht hat. Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug zu den Trümmelbachfällen, wo wir auch auf Manon trafen. Sie ist die Austauschschülerin, die diesen Sommer zu meiner Gastfamilie fliegt und genau wie ich, ein Jahr in den USA verbringen wird. 
Mittlerweile hat sich meine Gastfamilie entschieden für dieses Jahr noch eine zweite Austauschschülerin aus Ungarn aufzunehmen. 
Ich habe jetzt noch einen Monat Sommerferien und werde danach mit der Schule weitermachen. Da ich aber ein Jahr überspringe, muss ich jetzt noch ein bisschen etwas nacharbeiten.
Eigentlich freue ich mich gar nicht wieder hier in die Schule gehen zu müssen, aber es bleibt mir ja nichts anderes übrig...
Ich weiss noch nicht genau wie es auf diesem Blog weitergehen wird. Eventuell werden von Zeit zu Zeit noch Updates kommen, deshalb schaut doch einfach gelegentlich vorbei oder abonniert den Blog, damit ihr per E-Mail benachrichtigt werdet, wenn es etwas Neues gibt. Dies könnt ihr ganz unten auf der Seite machen. Tippt einfach eure E-Mail Adresse bei "Follow by Email" ins Kästchen ein und klickt auf "Submit".
Ich möchte diesen Post auch gerade nutzen um allen Lesern danke zu sagen. Danke, dass ihr mich während meinem Austauschjahr begleitet habt. Ich hoffe, dass ich euch einen guten Einblick in mein Amerikanisches Leben geben konnte und ihr beim Lesen der Blog-Einträge genau so viel Spass hattet, wie ich beim Schreiben.

Bis dann,
Michelle

Sonntag, 25. Juni 2017

Rückflug & Wieder Daheim

Hey zusammen,

Am 21. Juni hat mich meine Gastfamilie nach Indianapolis zum Flughafen gebracht. Auf dem Weg hielten wir an um noch ein letztes Mal zusammen zu Frühstücken. 
Mein Flieger ging um 12.02 Uhr. Das "Tschüss" sagen war nicht so schwierig, da mich meine Gastfamilie schon bald in der Schweiz besuchen kommt.


Das Schlimmste war das Abheben, denn in diesem Moment gab es kein Zurück mehr. Das Austauschjahr war zu Ende.
Der Flug verlief wunderbar. In Newark angekommen wurde ich von einer YFU Person abgeholt und zu meinem nächsten Gate gebracht. Im Flughafen habe ich Leute getroffen, die ich kenne und so haben wir noch zusammen etwas gegessen bevor es dann wieder ins Flugzeug ging.






Obwohl wir eine Stunde zu spät abhoben kamen wir wie geplant um 8.30 Uhr (am nächsten Morgen) in Zürich an. 
Ich zögerte ein wenig hinaus zu gehen nachdem ich mein Gepäck abgeholt hatte. Es war ziemlich speziell zu wissen, dass sich hinter der Glastüre bereits meine Mutter befinden würde.


Eigentlich habe ich allen gesagt dass ich erst am 28. Juni fliegen, damit ich sie überraschen kann. Meine Mutter brachte aber auch meine beiden Patentanten mit zum Flughafen. Das war eine grosse Überraschung für mich, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet hätte. Meine eine Patentante verkleidete sich sogar, damit ich sie nicht sofort erkenne.





Wir fuhren mit dem Zug nach Hause. Mein Vater holte uns vom Bahnhof ab und zu Hause traf ich direkt auf meinen Bruder. Das war ein ziemlicher Schock. Mittlerweile ist er nämlich grösser als ich. 
Meine Schwester sah ich erst am nächsten Tag, da sie auf einer mehrtägigen Schulreise war.


Als nächsten begrüsste ich unseren Hund. Er hat mich noch gekannt, aber ich ihn kaum mehr. Ich habe das Gefühl er hat zugenommen, aber anscheinend ist das nicht so...
Die erste Person, die ich überraschte war meine Grossmutter. Ich klingelte bei ihr an der Tür und sie konnte kaum glauben, dass ich tatsächlich dort stand. Sie war sehr überrascht.
Am selben Abend gab es Fondue mit meiner Familie und meinen Grosseltern. 
Ich war für 31 Stunden wach als ich um 20.00 Uhr endlich mal ins Bett ging, demnach schlief ich auch für 16 Stunden.
Am nächsten Tag gingen wir einkaufen. Mir war vorher gar nie bewusst wie teuer die Sachen in der Schweiz eigentlich sind. Ausserdem überraschte ich an diesem Tag meine anderen Grosseltern. Auch sie dachten ich wäre immer noch in Amerika und haben sich gefreut mich vor ihrer Türe stehen zu sehen. 
Es ging weiter mit den Überraschungen. Am darauffolgenden Tag fand unser jährliches Familienfest statt. Das war eine sehr gute Gelegenheit alle wiederzusehen. Am gleichen Abend war das letzte Konzert der Musiksaison. Es war ganz toll alle wieder zu sehen, und wie gesagt keiner wusste, dass ich kommen würde.


Am Sonntag (heute) ging ich schliesslich noch die letzten Freundinnen besuchen.
Alle Überraschungen waren ein grosser Erfolg. An dieser Stelle muss ich meiner Familie danken, die meine Pläne über Monate hinweg geheim halten konnten. Danke!
Auch wenn mein Austauschjahr nun vorbei ist werden in der nächsten Zeit noch ein paar Einträge kommen. Stay tuned.

Bis dann,
Michelle